Modelle zum Urknall

Veröffentlicht am 5. Juli 2022 um 10:45

Die Viele-Welten-Interpretation der Quantenphysik

Die Viele-Welten-Interpretation ist eine Interpretation der Quantenphysik, die 1957 von Hugh Everett erstmals vorgeschlagen wurde. Sie soll erklären, weshalb sich die Wahrscheinlichkeit jedes Messwerts in einem quantenphysikalischen System genau berechnen lässt, jedoch im Allgemeinen das Ergebnis einer einzelnen Messung nicht vorhersehbar ist. Gemäß dieser Interpretation entstehen bei einer Messung aus einer ursprünglichen Welt mehrere neue parallele Welten in einem „Quantenuniversum“ mit jeweils unterschiedlichen Messergebnissen.

Im Zusammenhang mit dieser Interpretation der Quantenphysik führte Andy Nimmo im Dezember 1960 und Februar 1961 in einem Vortrag über Everetts Ideen den Begriff des „Multiversums“ ein. Nach seiner Wortverwendung ist ein Multiversum „ein [unserer Beobachtung] manifestes Universum, wovon eine Vielzahl das gesamte Universum ausmachen“ („an apparent universe, a multiplicity of which go to make up the whole universe“). Im Kontext von Interpretationen der Quantenphysik verwendete den Ausdruck Multiversum z. B. David Deutsch , allerdings in der Bedeutung der unendlichen Gesamtheit aller physikalisch möglichen Aufteilungen der Realität in lokale physikalische Systeme. Hier bezeichnet der Ausdruck „Multiversum“ also ungefähr das, was Nimmo „gesamtes Universum“ nennt. Deutsch schlug vor, die Struktur des „Multiversums“ mittels der Quanteninformationen  zu erklären, in Analogie zu den unendlich vielen Möglichkeiten innerhalb der allgemeinen Relativitätstheorie, die Raumzeit auf Hyperflächen zu beziehen. Deutsch betrachtet beide Ansätze als Grenzfälle einer noch zu entwickelnden Theorie, welche die Struktur des Multiversums unter Bedingungen der Quantengravitationen zu beschreiben hätte.Das Modell der Bildung des bekannten Universums aus einer „Blase“ eines Multiversums erkannt.